Ursprünglich stammt die Baumwollpflanze aus den regenreichen und warmen
Tropen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Heute wird Baumwolle in über
70 Ländern auf allen sechs Kontinenten der Welt produziert.
Hauptproduzenten sind China und Indien mit einem Erntevolumen von
jeweils über 6 Mio. Tonnen Baumwolle pro Jahr, gefolgt von den USA mit
etwa 3 Mio. Tonnen pro Jahr. Eigentlich ist die Baumwolle eine
mehrjährige Pflanze. Doch um möglich hohe Erträge zu erzielen, wird sie heute meistens einjährig kultiviert. Obwohl die Baumwolle ursprünglich aus den warmen und feuchten Tropen stammt, wird sie heute hauptsächlich in Trockengebieten angebaut und künstliche bewässert. Denn für die Baumwollernte ist Regen äußerst ungünstig. Die watteähnlichen Knospen würden sich mit Wasser vollsaugen und verfaulen. Leider fördert das warme Klima und die feuchten Böden aber auch Krankheiten und Schädlinge, wie unter anderem Weiße Fliegen, Kapselraupen und Blattläuse. Zur Bekämpfung werden große Mengen Pestizide
eingesetzt. Nach der Ernte werden die Felder meist direkt neu bestellt, um möglichst viel Ertrag zu erwirtschaften. Das Problem: Der Boden kann
nicht regenerieren und muss mit Kunstdünger wieder fruchtbar gemacht werden. Weitere Chemie kommt bei der maschinellen Ernte zum Einsatz. Mit Entlaubungsmittel werden die Pflanzen von Blättern befreit und die Kapseln anschließend geerntet.
Bild: Entwicklung des Aralsees zu einer Wüste mit giftigen Chemikalien (Quelle: NASA)