Material

Merino Wolle

Herstellung

Merinowolle stammt vom gleichnamigen Merinoschaf und ist ein beliebtes Material für die Herbst- und Wintermode. Die große Nachfrage nach Merino-Schafwolle wird derzeit
vorwiegend durch die Produktion in Neuseeland und Australien gedeckt. Dort werden auf konventionellen Farmen in großen Herden Schafe mit möglich viel Wollanteil gehalten und umstrittene Praktiken wie das Mulesing angewendet. Beim Mulesing werden den einjährigen Lämmern präventiv Hautstücke im Afterbereiche rausgeschnitten – oft ohne Betäubung. Ziel ist es, eine glatte Narbe zu erhalten anstatt einer Hautfalte, in der sich sonst Kot und Urin ansammeln und die Wolle verschmutzen könnte.

Für das Abtöten der Maden werden die Tiere zusätzlich durch Bäder mit krebserregendem Permethrin getrieben. Die Schafe zu mulisieren und permethrinieren ist leider auf vielen Betrieben gängige Praxis. Zusätzlich zu den Tierschutzmängeln ist auch die industrielle Weiterverarbeitung der Wolle kritisch zu betrachten. Hierbei werden Chemikalien und Kunstharze eingesetzt, sodass die Wolle den Eigenschaften synthetischer Materialien in nichts nachsteht. Jedoch verliert die Merinowolle dadurch ihre natürlichen Eigenschaften der Selbstreinigung und birgt gesundheitliche Risiken. Zusätzlich zu Bedenken ist der hohe Wasserverbrauch beim Waschen der Wolle, der Färbe- und Glättungsprozess sowie die (langen) Transportwege.

Für obumi ist klar:

Bei tierischen Materialien ist eine besonders gründliche Prüfung der Wertschöpfungskette -aus ökologischer & ethischer Sicht-unabdingbar. Die beschriebene konventionelle Haltung der Schafe und industrielle Weiterverarbeitung der Wolle lehnen wir ab. Wir sind überzeugt, dass Merinowolle immer dann die beste Qualität hat, wenn es den Schafen gut geht, sie auf offenen Weiden grasen und sie artgerecht leben können. Daher beziehen wir unsere Wolle ausschließlich von zertifizierten Farmen aus Südamerika, mit denen wir langfristig und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Dabei orientieren wir uns an dem Label „kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT)“ und den GOTS-, IVN- und RWS-Zertifizierungen. Besonders wichtig ist es uns, dass die Merinoschafe nicht als reine Lieferanten von Wolle angesehen werden, sondern als Mitgeschöpfe, die Würde und eine gute Pflege verdienen.

Zusammengefasst ist Merinowolle, sofern sie aus ökologischer und artgerechter Haltung & Produktion stammt, ein durchweg nachhaltiges Material. Der nachwachsende Rohstoff ist vollständig biologisch abbaubar und benötigt keinerlei Düngung oder Pestizide (wie etwa bei Baumwolle) und ebenso wenig fossile Rohstoffe wie Erdöl (wie z.B. bei Kunstfasern).

Überzeuge dich selbst von der Qualität unserer Merinowolle-Mützen und -Schals und setze ein Zeichen für verantwortungsvolle Tierhaltung mit dem Kauf der obumi Produkte.

Eigenschaften

Merinowolle ist primär wegen seiner temperaturausgleichenden und atmungsaktiven Eigenschaften beliebt. Die Wolle weist eine besonders feine Struktur auf, kann unangenehme Gerüche binden und ist durch das Wollwachs wasser- und schmutzabweisend. Wollwachs ist besser als jede künstlich vorgenommene Imprägnierung und funktioniert wie eine eingebaute Waschmaschine. Durch ihre antibakteriellen Eigenschaften müssen Merinowollprodukte lange nicht so oft gewaschen werden wie andere Stoffarten. Selbst bei intensivem Einsatz beim Sport und unter starkem Schwitzen können die Kleidungsstücke über mehrere Tage am Stück ohne Geruchsbildung getragen werden. Nächtliches Auslüften an der frischen Luft verlängert diesen Zeitraum nochmals. Das Material zeichnet sich außerdem durch eine natürliche Elastizität und Formbeständigkeit aus. Besonders beliebt ist die Merinowolle in der Herbst- & Wintermode und aufgrund ihrer angenehmen Trageeigenschaften auch als Bestandteil von Unterwäsche und Sportkleidung. 

Pflege

Zur Erhaltung der feinen Merinowollqualität ist die richtige
Pflege entscheidend. Bei der Wäsche in der Waschmaschine sollte unbedingt Wollwaschmittel
verwendet und der Waschgang Feinwäsche gewählt werden. Ist eine schnelle Wäsche auf Reisen nötig, kann bei der Handwäsche auch Shampoo verwendet werden. Schon nach kurzer Zeit trocknet das Material bei frischer Luft. Das Trocknen unter direkter Sonneneinstrahlung oder bei großer Hitze z. B.z. B. auf einem Heizkörper sollte vermieden werden. Ebenso ist das Bügeln nicht notwendig, da eventuelle Falten beim Tragen durch die Körperwärme verschwinden.